Quartettverein Bocholt

Reisebericht Rom – Sorrent: 20.05. – 28.05. 2008 (für die Homepage und das BBV)

Dienstag, 20. Mai 2008: Um 3:30 Uhr standen in Bocholt zwei Busse bereit, um die Sänger des Meisterchores „Quartettverein Bocholt“ unter der Leitung von Musikdirektor Otto Groll , deren Ehefrauen, Freundinnen sowie passiven Mitgliedern und weiteren Gästen zum Flughafen in Düsseldorf zu bringen. Dort hob der Flieger von Air Berlin um 6:25 Uhr ab – Ankunft bei Regenwetter am Flughafen Rom Fiumcino um 8:30 Uhr. Auch dort warteten bereits zwei Busse, um die Sänger und Begleitpersonen via Ostia in die Innenstadt von Rom und schließlich zum Hotel Parco Tirreno - Unterkunft für 4 Tage - zu bringen. Ostia (Ostia Antica) war einst die ursprüngliche Hafenstadt des antiken Rom und möglicherweise dessen erste Kolonie. Die Stadt liegt ca. 23 km südwestlich von Rom an der Mündung des Tibers. Während der Busfahrt gibt die Reiseleiterin bereits erste Informationen über Rom, das Leben der Römer und zu den Besonderheiten der Italiener. Es ist gleichzeitig die erste Panoramabusfahrt durch Rom; vorbei an vielen ehrwürdigen geschichtsträchtigen Gebäuden, von denen viele älter als 2000 Jahre alt sind.

Nach dem ‚Check-In’ im Hotel und nach nur kurzer Rast dort, ging es per Bustransfer in das Zentrum von Rom. Der erste Stadtrundgang mit deutschsprachiger Begleitung führte die Reisenden zu mehreren Stationen, u. a. zum Trevi-Brunnen (ital.:Fontana di Trevi) und zu der Spanischen Treppe (ital.: Scalinata di Trinità dei Monti).

Der imposante Trevi-Brunnen wird über eine Stecke von 26 Kilometern mit Wasser aus den ‚Sabiner Bergen’ gespeist und ist ununterbrochen in Betrieb. Er ist der populärste und mit rund 26 Meter Höhe und rund 20 Meter Breite der größte Brunnen Roms und einer der bekanntesten der Welt. Der Brunnen wurde häufig in bekannten Filmen als Medium benutzt, so z.B. in Fellinis ‚La Dolce Vita’ (Das süße Leben) aus dem Jahre 1960. Das gemeinsame Bad von Anita Ekberg und Marcello Mastroianni ist eine weltbekannte Szene in diesem Film. Der Brauch, Münzen in den Brunnen zu werfen, wurde durch den amerikanischen Film „Drei Münzen im Brunnen“ (Three Coins in the Fountain) von 1954 bekanntgemacht.

Im Jahre 1640 begann Gian L. Bernini im Auftrag von Papst Urban VIII. mit dem Umbau der bereits vorhandenen Brunnenanlage zu einem aufwändigeren Brunnen am heutigen Platz. Aus Geldmangel wurden jedoch nur der Platz vergrößert und ein großes, flaches Brunnenbecken ausgeführt. Ergänzt, wieder verändert und schließlich doch noch fertiggestellt wurde er in den Jahren von 1732 bis 1762 nach einem Entwurf von Nicola Salvi, und zwar im sp¦tbarocken und im Übergang zum klassizistischen Stil. .

Die ‘Spanische Treppe’ in Rom ist eine der bekanntesten Freitreppen der Welt. Sie gilt auch als beliebter Treffpunkt für junge Römer und Touristen. Die Gegend um die Straße Via Condotti am Fuß der Treppe wurde zum luxuriösen Einkaufsbezirk mit Geschäften wie Gucci.

Die Idee zum Bau dieser Freitreppe geht zurück auf die städtebaulichen Ambitionen des Papstes Innozenz XIII. Vor dem Bau der Treppe wurde der wild bewachsene Abhang, der von der Kirche Santa Trinitdei Monti zur Piazza di Spagna hinabführte, als unpassender Abschluss des inzwischen bebauten Stadtgebietes empfunden. Die Piazza Spagna bezog ihre Bedeutung vor allem von der spanischen Botschaft beim Vatikan, die hier ihren Sitz hatte. Der Platz vor der spanischen Botschaft war spanisches Hoheitsgebiet, und jeder Ausländer, der sich dort ohne Genehmigung aufhielt, konnte zum Dienst in der spanischen Armee verpflichtet werden. Auch ein Asylrecht gegenüber dem Vatikan konnte hier gewährt werden.

Die Treppe geriet in einen Interessengegensatz zwischen Frankreich und dem Papst. Mit einer Treppe sollte ein feierlicher Aufstieg zu der von Frankreich finanzierten Kirche Trinità dei Monti ermöglicht werden. Wie auf einer Inschrift auf dem unteren Absatz der Treppe zu lesen ist, hatte der französische Gesandte Etienne Gueffier bei seinem Tod im Jahre 1661 für den Bau einer Treppe einen beträchtlichen Geldbetrag hinterlassen. Es sollte allerdings bis zur Fertigstellung der Treppe bis 1725 dauern. Der Papst Benedikt XIII. setzte 1721 durch, dass die Treppe im römischen Stil gebaut wurde.

Mittwoch, 21.05.2008: An diesem Tag stand das christliche Rom und die Teilnahme an der jeden Mittwoch stattfindenden Audienz des Papstes Benedict XVI auf dem Plan. Jedoch der päpstliche Himmel über Vatikanstadt und über Rom weinte und das sollte nicht nur an diesem Tag so bleiben, sondern auch an den zwei folgenden Tagen. Vom azurblauen Himmel war selten etwas so sehen, so dass viele Regenschirme ihre Abnehmer fanden. Aber die Wetterprognosen versprachen eine Tendenz hin zur Besserung.

Das Regenwetter hatte auch Vorteile. So konnten die Sänger nebst Anhang statt auf dem Petersplatz in der vatikanischen Audienzhalle („Aula delle Udienze Pontificie“ - errichtet: 1964–1971) Platz nehmen und dort auf das persönliche Erscheinen des Papstes warten, denn die fast an jedem Mittwochvormittag stattfindende Generalaudienz des Papstes findet bei Regenwetter nicht auf dem Petersplatz statt. In pastoraler Hinsicht hatte die Audienzhalle ihre volle Funktionsfähigkeit eigentlich erst während des Pontifikats Johannes Pauls II. unter Beweis gestellt, als viele Millionen Menschen die Begegnung mit dem Papst in mehr als tausend Generalaudienzen suchten. Seit April 2005 setzte Papst Benedikt XVI. diese Tradition der Generalaudienzen fort.

An diesem Mittwochvormittag fand die Generalaudienz zuerst im Petersdom statt. Er hielt

vor den sich dort befindlichen Menschen, die vor allem italienischen Gläubige waren, eine Ansprache, begrüßte sie herzlich und erteilte ihnen den päpstlichen Segen. Auf dem großen Platz vor dem Petersdom und auch in der Audienzhalle waren große Bildschirme installiert, so dass auch alle anderen Gläubigen den Ablauf der Generalaudienz mitverfolgen konnten.

 

Der Vorgang der Generalaudienz im Petersdom wiederholte sich in etwa anschließend in der Audienzhalle vor etwa 10.000 Menschen aus aller Welt. Bereits bevor der Papst in der Halle erschien, hatten die vielen Besuchergruppen die Gelegenheit, u.a. durch Gesang auf sich aufmerksam zu machen. Die Sänger vom Quartettverein Bocholt nutzten diese Gelegenheit reiflich aus und fanden begeisterte Zuhörer. Papst Benedikt begrüßte in seiner Ansprache u.a. auch den Quartettverein namentlich. Die Sänger bedankten sich mit gewaltiger Stimmkraft gesanglich: „Wir grüßen Euch mit Herz und Hand, wir Sänger aus dem deutschen Land.“

Nach einer angemessenen Pause war das ‚christliche Rom’ Station der Besichtigung unter deutschsprechender Führung. Vier der ranghöchsten sieben römisch-katholischen Kirchen (Basilicae Maiores) tragen den Titel Patriarchalbasilika. Die größte davon ist der Petersdom. Die ranghöchste ist aber die Lateranbasilika, auch „Mutter der Kirchen“ genannt. Die vier römischen Patriarchalbasiliken werden auch „Erzbasiliken“ genannt.

Zunächst wurde der Petersdom (Basilica di San Pietro) besucht. Petersdom ist die im deutschen Sprachraum übliche Bezeichnung für die Peterskirche in Rom (auch: Basilika St. Peter; Petersbasilika; Vatikanische Basilika, italienisch: San Pietro in Vaticano, lateinisch: Sancti Petri in Vaticano oder Templum Vaticanum). Ihren Vorgängerbau, auch Alt St. Peter genannt, ließ Konstantin der Gro￟e um 324 als Grabeskirche über dem vermuteten Grab des Apostels Simon Petrus errichten. Mit Raffael, Michelangelo u.a. wurden die berühmten Künstler der Hochrenaissance aktiv. Von der Benediktionsloggia über der fünfportaligen Fassade spendet der Papst den Segen ‚Urbi et Orbi’. Im Inneraum dominieren Papststatuen und Grabmäler. Die meisten Besucher zieht es zur Bronzestatue des hl. Petrus. Der vorgestreckte Fuß des Apostels hat durch die Berührungen der Pilger zu kräftigem Abrieb geführt.

Die danach besuchte Kirche San Giovanni in Laterno ist bis heute die römische Bischofskirche das Papstes. Von den zahlreichen Kunstwerken ist besonders der Hauptaltar mit dem hölzernen Altar zu erwähnen, an dem Petrus die Messe gelesen haben soll. Im Anschluss daran wird die Kirche Santa Maria Maggiore besichtigt. Die Gründung geht auf Papst Liberius (352 n. Chr.) zurück. Der Sage nach sei die Madonna in der Nacht auf den 5. August 352 dem römischen Kaufmann Johannes und seiner Frau erschienen und habe versprochen, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung ginge, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet würde, wo am nächsten Morgen Schnee läge. Das Ehepaar begab sich darauf hin zu Liberius, welcher den selben Traum hatte. Am Morgen des 5. August sei die höchste Erhebung des Esquilinhgels weiß gefärbt von Schnee gewesen. Deshalb trägt diese Kirche bis heute auch den Namen Santa Maria ad Nives (deutsch: Maria Schnee). Die Basilika ist die größte der über 40 Marienkirchen Roms.

Donnerstag; 22.05.2008: An diesem Tag waren alle nach Verlassen ihrer Busse neugierig darauf, das antike Rom kennen zu lernen. Der Rundganges mit Führung führt zunächst zum Kolosseum. Das Kolosseum (antiker Name: Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium) ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater und der größte geschlossene Bau der römischen Antike überhaupt. Zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaut, ist es heute eines der Wahrzeichen der Stadt und zugleich ein Zeugnis für die hochstehende Baukunst der alten Römer wie für ihre Freude an grausamer Unterhaltung. Das Kolosseum war der Veranstaltungsort von in aller Regel höchst grausamen Spielen, die von Mitgliedern des Kaiserhauses ausgerichtet wurden und zu denen jeder freie Bewohner Roms kostenlos Zutritt hatte. Üblich waren vor allem Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen, wobei Kämpfe zwischen besonders exotischen Tieren am beliebtesten waren. Zu fast allen Spielen gehörte auch die Exekution von Verurteilten, vor allem jener, über die der Tod durch wilde Tiere verhängt worden war. Im Kolosseum konnten nach heutigen Berechnungen ca. 50.000 Zuschauer Platz finden. Das Podium, die erste Reihe der Sitzplätze, war den römischen Senatoren vorbehalten. Auch die kaiserliche Loge befand sich hier. Als Arena war das Kolosseum über 400 Jahre lang in Betrieb, unterbrochen nur in den Jahren von 217 bis 238, als es nach einem durch Blitzschlag verursachten Brand renoviert werden musste.

Nach dem Besuch des Kolosseums führte der Rundgang zu einem Standort, der einen Blick auf den Palatin erlaubte. Der Palatin ist einer der Sieben Hgel Roms und gilt als ältester bewohnter Teil der Stadt. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. fanden sich auf dem Palatin menschliche Ansiedlungen. Augustus (63 v.Chr. – 14 n.Chr.) gilt als erster römischer Kaiser, der auf dem Palatin seine Residenz eingerichtet hatte. Auch danach residierten hier viele römische Kaiser. Nach der Gründungslegende Roms führten die Brüder Romulus und Remus zur Entscheidung, wer über Rom herrschen sollte, eine Vogelschau durch: Romulus auf dem Hügel Palatin, Remus auf dem Hügelm Aventin. Da Romulus als Sieger ausgerufen wurde, gilt der Palatin zugleich auch als legendärer Gründungsort der Stadt.

Der weitere Rundgang führte vorbei an den Konstantinbogen (errichtet nach dem Sieg Konstantins über Maxentius – 2 n. Chr.), den Titusbogen (errichtet nach der Eroberung Jerusalems - ältester Triumphbogen in Rom) und zu der Trajanssäule (errichtet 113 n. Chr. als Siegessäule) Die Säule sollte an Trojans Erfolge in den Dakerkriegen am Schwarzen Meer erinnern.

An den Palatin grenzt im Norden das Forum Romanum. In nahezu jeder römischen Stadt gab es ein Forum als Zentrum des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Der älteste derartige Platz war das Forum Romanum, also das Forum in Rom, das ein Spiegel der gesamten römischen Geschichte ist und als Zentrum der politischen Macht in der Stadt Rom und dem römischen Reich gilt. Die Monumente des Forums lassen sich grob in drei Gebäudetypen, die unterschiedlichen Zwecken dienten, einteilen: Tempel und andere religiöse Bauten, politisch genutzte Bauten und wirtschaftlich bedeutsame Gebäude. Eine klare Trennung der Nutzung war allerdings durchaus nicht immer gegeben – so wurde der Saturn-Tempel auch zur Verwahrung des römischen Staatsschatzes und ganz profan auch für öffentliche Bekanntmachungen genutzt. Gleich im Eingangsbereich verläuft die Via Sacra, die das gesamte Forum durchzieht. Rechts steht die vierschiffige Basilika Aemilia, einst Ladenpassage und Bankgebäude, deren großartige Marmordekoration kaum mehr zu erahnen ist. Gut erhalten ist das Gebäude der Curia Iulia, ein zentraler Versammlungsort der Senatoren im antiken Rom. Es wurde von Caesar 46 vor Chr. eingeweiht.

Am Rande des Forum Romanums, direkt neben der Curia, liegt das Comitium. Es war in der r￶mischen Republik der übliche Ort für die gesetzgebenden Volksversammlungen (Comitia). Letzter Großer Komplex des Forum Romanum ist der Doppeltempel der Venus und Roma.

 

Am Nachmittag desselben Tages fand ein geistliches Konzert des Quartettvereins in der Basilika des Pantheon statt. Das Pantheon in Rom war ein allen (Haupt-)Göttern geweihtes Heiligtum, möglicherweise aber auch eine Kaiseraula, ein Audienz- und Gerichtsraum, als Teil eines Kaiserforums. Kaiser Hadrian ließ es zwischen 118 und 125 n. Chr. erbauen. Das Pantheon war für länger als 1600 Jahre die gr￶￟te Kuppel der Welt gemessen am Innendurchmesser. Das Pantheon ist seit dem 13. Mai 609 n. Chr. eine römisch-katholische Kirche, in der vor allem an hohen Feiertagen Messen zelebriert werden.

 

Gesungen wurden Lieder wie ‚Lauda Sion’ (Johannes Schweitzer), ‚Sanctus’ (Franz Schubert), ‚Frieden’ (Gotthilf Fischer), ‚Gnädig und Barmherzig’ (Otto Groll, mehrere Kirchengesangslieder aus Russland, das Spiritual ‚Oh my Lord’ und andere Lieder. Das Konzert fand bei den hereinströmenden Zuhörern großen Beifall. Es war vorgesehen, sofort nach diesem Konzert auf dem Platz vor der Basilika einige Lieder zu singen. Dies musste wegen des heftigen Regens um etwa eine Stunde verschoben werden. Aber dann konnte man wieder den azurblauen Himmel sehen, so dass der Chor noch die Gelegenheit hatte, sich bestens zu präsentieren. Auch diese Vorstellung wurde von den vielen sich um den Chor herum versammelten Menschen begeistert mit Beifall belohnt. 

 

Freitag, 23.05.2008: An diesem Tag standen auf dem Terminplan: Albaner BergeCastel Gandolfo und der Weinort Frascati. Bevor die Albaner Berge erreicht wurden, besuchten wir die Stadt ’Tivoli’. Vor der Stadt errichtete Kaiser Hadrian (76 – 138 n.Chr.) eine ausgedehnte Villenanlage, die Villa Adriana. Seine Villa war das größte römische Beispiel eines alexandrinischen Gartens, der eine heilige Landschaft und Erinnerung an die von ihm bereisten Gegenden gestaltete. Das Gelände ist zum großen Teil zerstört, da der Kardinal d’Este viel von Hadrians Marmor zum Bau seiner eigenen Villa dメEste, die auch besichtigt wurde, fortschaffen ließ. Tivoli, in der Provinz Rom gelegen, hat heute etwa 50.000 Einwohner. Die romantische Lage der Stadt mit den Wasserfällen des Flusses Aniene und den antiken Ruinen hat immer wieder Künstler angezogen. Kardinal Ippolito II. dメEste (1509–72) wählte als Palast ein ehemaliges Benediktinerkloster. Er hatte sogleich die Idee, einen Garten am abschüssigen Hang unterhalb seines Palastes anzulegen. Aber erst 1560 wurden seine Ideen Wirklichkeit. Besonders der mit einer Querachse versehene Garten mit Neptunbrunnen und Wasserorgel, sowie den vielen Blumen, Pflanzen, Bäumen, laden jeden ruhebedürftigen Besucher zum Verweilen für den ganzen Tag ein. Nach dem Besuch dieser Villa erfolgte ein Spaziergang zur Villa Gregoriana und den zwei sich dahinter befindlichen Wasserfällen. Danach ging es weiter durch die Albaner Berge, durch den Ort Rocca di Papa (Burg des Papstes - 25 Kilometer südöstlich von Rom) und zum Albaner See mit herrlichem Ausblick auf die Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo. Auch hier in der Papstkirche sang der Chor traditionsgemäß einige geistliche Lieder. Und weiter ging es durch die Albaner Berge zum Weinort Frascati. In diesem kleinen Ort wurde im Ristorante il Pergolato unter gesanglicher Begleitung von zwei Opernsängerinnen zu Abend gegessen. Wie an jedem Tag üblich, fand der Abend in gemütlicher Runde bei Wein, eigener Musik und Gesang einen schönen Ausklang, bevor die Busse zur Rückfahrt nach Rom bestiegen wurden.

Samstag, 24.05.2008: Früh waren die Koffer wieder gepackt, denn ein Umzug von Rom nach Sorrent (ital.: Sorrento) stand bevor. Die Busfahrt führte zunächst über Neapel. Dort warteten bereits Stadtführer für eine Stadtführung durch Neapel. Die süditalienische Hafenstadt besitzt zahlreiche Denkmäler einer nahezu 3.000-jährigen Geschichte. Im Rahmen der Stadtbesichtigung per Bus und zu Fuß werden die ‚Altstadt, das Rathaus, der Hafen, der neue Stadtteil Santa Lucia, die Piazza San Domenico Maggiore, der Dom und die Gedenkstätte des hl. Bischofs von Neapel Januarius besichtigt. Danach erfolgt die Weiterfahrt nach Sorrent und der ‚Check-In’ im ‚Hotel Panorama Palace’.

Sonntag, 25.05.2008: An diesem Sonntag wurde ein Ganztagesausflug entlang der Amalfi-Küste durchgeführt. Die als göttlich schön bezeichnete Amalfiküste (itl.: costiera amalfitana), die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, erstreckt sich am Mittelmeer zwischen Neapel und Salerno und nehmen das enge Tal der Monti Lattari sowie die Halbinsel von Sorrent ein. Die aus etwa 5400 Einwohnern bestehende Kleinstadt Amalfi liegt am Golf von Salerno. Es ist eine romantische Stadt mit vielen engen Gassen, kleinen Geschäften und im Zentrum einen Dom, in dem die Gebeine des Apostels Andreas liegen. Das Betreten des Domes ist nur bei Überwindung sehr vieler Treppenstufen möglich. Auf diesen Stufen und vor vielen Touristen sangen die Sänger des Quartettvereins einige Chorlieder, was mit viel Applaus belohnt wurde.

Die 40 km lange Traumstraße Amalfitana bietet atemberaubende Ausblicke auf das Mittelmeer, romantische Badebuchten, schroffe Felsen, tiefe Schluchten, türkisfarbenes Wasser an ockerfarbenen Sandstränden. Der Tourismus entlang der Amalfiküste ist die Haupteinnahmequelle der Bewohner. Als „Perle“ der Amalfiküste gilt das ehemalige Fischerstädtchen Positano. Es ist terrassenartig in Richtung Meer abfallend angelegt. Neben Positano ist die Stadt Amalfi selbst eines der wichtigsten Touristenzentren Süditaliens.

Ab Positano ging es weiter per Schiff bis Salerno, u.a. weil die langen Busse die kurvige und enger werdende Küstenstraße nicht mehr befahren durften. Dies war angenehm und abwechslungsreich zugleich. Auch vom Meer aus erschloss sich die Küste wie ein Paradies. In Salerno standen wieder de Busse für Rückfahrt auf Umwegen nach Sorrent bereit.

Montag; 26.05.2008: Um 9:00 Uhr verließen wir das Hotel und setzten im Hafen von Sorrent mit Schiff über zur Insel Capri. Die Felseninsel zählt wegen ihrer Naturschönheiten zu den berühmtesten Reisezielen der Welt. Als erstes wurden kleinere Boote bestiegen, um sich von den unterschiedlichen Farben des sich spiegelnden Meerwassers und von vielen Felsenhöhlen beeindrucken zu lassen. Die bekannteste ist die so genannte Blaue Grotte. Capri teilt sich auf in zwei Ortschaften: Capri und dem höher gelegenen Ort Anacapri. Minibusse sorgten für den Transfer dorthin und wieder zurück. In Anacapri besichtigten wir die Villa San Michele. Sie ist eine Villa, die der schwedische Armen- und Modearzt und Schriftsteller Axel Munthe in den Neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts errichten ließ. Heute ist die Villa San Michele, die nach dem Tod des Schriftstellers 1949 in das Eigentum des schwedischen Staates überging, eine berühmte Touristenattraktion und steht kulturellen Veranstaltungen offen. Auf der Rückfahrt zum Hafen und einem Zwischenstopp in Capri hatte jeder Shoppingfreudige Zeit, sich in Designerläden und Edelboutiquen umzusehen oder ganz gemütlich ein Eis zu essen oder z.B. ein Glas Wein zu trinken. Danach ging es wieder mit dem Minibus abwärts zum Hafen von Capri und von dort mit dem Schiff nach Sorrent.

Nach dem Abendessen fand an diesem Abend eine gemeinsame Konzertveranstaltung statt, den der gastgebende gemischte italienische Chor ‚Corale Santa Maria del Lauro’ vorbereitet hatte. Zunächst sangen die Sänger vom Quartettverein mehrere Chorlieder alleine. Danach trat der italienische Chor auf. Das Konzert endete mit den gemeinsam vorgetragenen Liedern: ‚O Sole Mio’ und ‚Funiculi – Funicula’. Der Tag hatte mit diesem Konzert einen wahrhaft harmonischen Abschluss gefunden. Die Gastgeber hatten Getränke und selbstgebackene Kleinigkeiten für die Zeit nach dem Konzert bereitgestellt. Jeder Sänger erhielt kleine Präsente vom gastgebenden Chor. Otto Groll wurde als Chorleiter zudem vom Bürgermeister der Stadt Sorrent Herrn Giovanni Iaccareno der Kulturorden der Stadt Sorrent (Arte Cultura Tradizione Spettacolo) in Anerkennung seiner Leistung überreicht.

 

Dienstag, 27.05.2008: Dieser Tag stand jedem zur freien Verfügung. Einige machten sich trotz der inzwischen hohen Temperaturen (über 30 Grad) zu Fuss auf den Weg zur Innenstadt von Sorrent (4 km). Andere ruhten sich zunächst im Hotel aus oder gingen ans Mittelmeer um zu baden. Wieder andere wollten die Zeit nutzen, um einen Rundgang mit Führung durch die antike Stadt Pompeji zu machen. Pompeji liegt am Golf von Neapel und wurde am 24. August 79 n.Chr. durch den Auswurf von riesigen Mengen Bimsstein und Asche aus dem Vesuv innerhalb kurzer Zeit verschüttet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit gezielten Ausgrabungen der teilweise noch erhaltenen Gebäude, Straßen und Plätze unter professioneller Leitung von Archäologen auszugraben.

Nach dem Abendessen wurde die Rom-Sorrent –Reise auf der großen Terrasse des Hotels beim gemütlichen Beisammensein mit Musik und Gesang abgeschlossen.

Mittwoch, 28.05.2008: Nach dem Frühstück wurden alle Sänger und mitfahrenden Gäste gebeten, sich für ein Gruppenfoto für das BBV auf der Terrasse vor dem Hotel einzufinden. Danach werden alle mit den Bussen von Sorrent nach Rom zum Flughafen gefahren. Der Abflug erfolgt um 15:45 Uhr - Ankunft in Düsseldorf um 18:00 Uhr, wo wieder zwei Busse für den Rücktransfer nach Bocholt, Essen und Dülmen warten. Wohl alle Rompilger beurteilten die Chorreise als anstrengend, aber sehr informativ und mit vielen Höhepunkten versehen; Erlebnisse also, die wohl niemand mehr missen möchte.